Reflektionen zum Lebensende

Poesie zum Schluss.

Hab keine Angst vor ihm,
der dennoch kommt.
Trete ihm mutig
und gelassen entgegen.
Verrichte Deine Dinge.
Versöhne Dich mit Freunden.
Tu, was gut ist.
Geh Deinen Weg.
Unbeirrt
stelle Dich
dem,
der das letzte Wort hat.

Lange Gespräche in der Nacht
über das Sein und das Nichtsein,
über wer wir sind und sein werden.
Atmen. Tanzen. Lachen.
Heute halte ich in den Händen
die zerstreuten Träume von gestern,
spüre mich und meine Sehnsüchte.
In meinem Innersten
weint es über ungelebte Freuden,
über Anfänge, deren Versprechen mich ängstigten.
Aber morgen,
morgen werden wir singen,
laut und klar,
voller Hoffnung und befreit von uns selbst.
Morgen
werden wir uns begegnen, als hätten wir uns schon
immer gekannt.
Und dann lachen wir uns an
und feiern das Leben.

Was,
frage ich,
bleibt,
wenn ich
gegangen bin aus dem
Raum der Zeit in die Ewigkeit?

Was?

Ein paar Ideen, Gedanken, die nur ich gedacht habe?
Der Duft meines Parfums und eine zaghafte Erinnerung an einen Schatten?
Bleibt ein Eindruck oder doch eher nur eine Delle?
Bleiben Tränen in den Augen derer, die ich liebte,
bedrückende Stille
oder ein Fest zu meinen Ehren?

Was,
frage ich,
bleibt,
wenn ich
gegangen bin aus dem
Raum der Zeit in die Ewigkeit?

Was?

Ich werde sterben.

Vielleicht nicht heute oder morgen,
aber irgendwann.

Ich werde sterben.
Ich weiß noch nicht, wie und wann.

Aber so will ich’s haben:
mit einem Lächeln im Gesicht
und meiner Hand in deiner,
müde und erfüllt von einem langen Tag,
wie ein Maler, der mit seinem Pinsel den letzten Strich
auf einem Gemälde malt,
ihn dann ganz ruhig beiseite legt,
sich zurücklehnt, um sein Werk zu betrachten,
und zufrieden die Augen schließt.

Ich werde sterben.
Ich weiß nicht, wie oder wann,
aber so will ich’s haben.

den Tod werd ich überraschen