Ablauf der Urnenbeisetzung bei einer Feuerbestattung:
ein Leitfaden

Für viele Angehörige ist die Urnenbeisetzung ein sehr bedeutender Schritt auf dem Weg des Abschieds, der letzte Teil der Bestattung. Für manche ist sie sogar der wesentliche Teil. An diesem Tag wird der Verstorbene endgültig der Erde übergeben. Jetzt hat er einen neuen Platz. Bald wird sein Name auf dem Grabstein oder auf einer Plakette am Baum stehen.

Den Rahmen, in dem diese Beisetzung stattfinden soll, bestimmen Sie. Sie können Freunde und Bekannte einladen oder nur die engsten Verwandten. Sie können Menschen einladen, die bei der Trauerfeier nicht dabei waren, oder ganz alleine dort sein. Sie können den Weg zum Grab in aller Stille gehen oder einen Trompeter bitten, ein Lied zu spielen.

Wenn Sie auf dem Friedhof ankommen, wird der Friedhofsaufseher Sie bitten, die Daten zu überprüfen, die auf dem Deckel der Aschenkapsel eingraviert sind. Das ist der Name des Verstorbenen und das Geburts- und Sterbedatum. (Wenn Sie eine Überurne bestellt oder selbst gestaltet haben wird die Aschenkapsel in der Überurne beigesetzt.)

Danach wird der Aufseher die Urne zum Grab tragen. (Es ist ihm nicht immer möglich, das Urnengesteck mit ans Grab zu bringen.)

Dann wird der Aufseher die Urne mit einem Netz, an einem Band oder mit Hilfe einer Beisetzungszange ins Grab senken, kurz seine letzte Ehre erweisen, indem er sich verneigt und sich verabschieden.

Im Normalfall steht am Grab etwas Erde für Sie bereit, die Sie hineinwerfen können, ähnlich wie bei einer Erdbestattung.

Die Beisetzung ist dann beendet.

Um diesem Moment eine persönlichere Form und Gestalt zu geben, haben Sie einiges an Möglichkeiten.

Wenn Sie auf dem Friedhof ankommen, wird der Friedhofsaufseher Sie bitten, die Daten zu überprüfen, die auf dem Deckel der Aschenkapsel eingraviert sind. Das ist der Name des Verstorbenen und das Geburts- und Sterbedatum. (Wenn Sie eine Überurne bestellt oder selbst gestaltet haben wird die Aschenkapsel in der Überurne beigesetzt.)

Danach wird der Aufseher die Urne zum Grab tragen. (Es ist ihm nicht immer möglich, das Urnengesteck mit ans Grab zu bringen.)

Dann wird der Aufseher die Urne mit einem Netz, an einem Band oder mit Hilfe einer Beisetzungszange ins Grab senken, kurz seine letzte Ehre erweisen, indem er sich verneigt und sich verabschieden.

Im Normalfall steht am Grab etwas Erde für Sie bereit, die Sie hineinwerfen können, ähnlich wie bei einer Erdbestattung.

Die Beisetzung ist dann beendet.

Um diesem Moment eine persönlichere Form und Gestalt zu geben, haben Sie einiges an Möglichkeiten.

Wenn Sie das möchten, können Sie die Urne selbst zum Grab tragen. Dort können Sie Blumen niederlegen, singen, beten, Briefe oder Fotografien mitgeben, eine Ansprache halten, Texte lesen, das Vaterunser sprechen, Musik spielen lassen oder einen Sänger bitten, am Grab zu singen.

Im Allgemeinen ist es besser, für eine Urnenbeisetzung keine größeren Blumenkränze zu bestellen. Denn meist ist an einem Urnengrab gar nicht so viel Platz. Für Besucher ist es oft stimmig, einen kleinen Blumenstrauß mitzubringen. Den kann man mit in das Grab geben oder, wenn es ein größerer Strauß ist, auf das Grab legen.

Manchmal bestellen Angehörige ganz gezielt ein Blumengesteck, um damit das Grab am Ende der Beisetzung symbolisch verschließen zu können.

Denn in der Regel wird das Grab vom Friedhofsaufseher erst dann verschlossen, wenn die Angehörigen gegangen sind. Wenn Sie dabei anwesend sein möchten, können Sie aber auch darum bitten.)

Geleitwort

Zum Paradies mögen Engel dich geleiten,
die Vorausgegangenen dich begrüßen
und dich führen zum Lichte Gottes.
Die Chöre der Engel mögen dich empfangen,
und durch Christus, der für dich gestorben,
soll ewiges Leben dich erfreuen.
(aus der katholischen Begräbnisliturgie)


Psalm 23

Der Herr ist dein Hirte, nichts wird dir fehlen.
Er lässt dich lagern auf grünen Auen und führt dich zum Ruheplatz am Wasser.
Er stillt dein Verlangen; er leitet dich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen.
Musst du auch wandern in finsterer Schlucht, so fürchte kein Unheil;
denn er ist bei dir, sein Stock und sein Stab geben dir Zuversicht.
Er deckt dir den Tisch vor den Augen deiner Feinde.
Er salbt dein Haupt mit Öl, er füllt dir reichlich den Becher.
Lauter Güte und Huld werden dir folgen dein Leben lang
und im Haus des Herrn darfst du wohnen für lange Zeit.


In stiller Trauer

Still ist sie nicht, meine Trauer.
Sie ist mehr wie ein weinendes Kind, das sich danach sehnt, irgendwie gestillt zu werden.
Sie ist wie ein tosender Sturm, der alles in mir aufwirbelt und nichts hinterlässt als ein Trümmerfeld.
Still ist sie nicht, meine Trauer, sie schreit und tobt und wütet,
fällt unerwartet über mich her und verlangt meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
Sie zieht mir blitzartig den Boden unter den Füßen weg
und fragt mich ganz unbefangen nach dem Sinn des Lebens.
Still ist sie nicht, meine Trauer.
Und doch, plötzlich, wird sie
ganz unbegründet und ohne Vorwarnung
unerträglich still.
(Andrea Maria Haller)


Mögliche Weiterführung:

Doch es gibt einen, der spricht in diese Stille hinein:
Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst;
ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein.
(Jesaia 43)


Ich stehe an einem Ufer.
Ein Segelschiff segelt in der Morgenbrise und steuert aufs offene Meer.
Es ist ein herrlicher Anblick, und ich stehe da und sehe ihm nach, bis es zuletzt am Horizont verschwindet und jemand neben mir sagt:
Jetzt ist es nicht mehr da.
Nicht da! Wo dann? Nicht da für meine Augen, das ist alles …
Die Ferne und das Nicht-da-Sein sind auf meiner, nicht auf seiner Seite.
Und gerade in dem Moment, da hier und neben mir, einer sagt: Jetzt ist es nicht mehr da,
gibt es andere, die es kommen sehen, und andere Stimmen rufen freudig aus:
Da, da ist es.
Und das heißt Sterben.
(Bischof Charles Henry Brent)

Weinet nicht an meinem Grab um mich;
ich bin nicht dort, ich schlafe nicht.
Ich bin der Wind über dem See,
Kristallglitzer auf dem Winterschnee.
Ich bin am Tag das Sonnengold,
ich bin der Regen, herbstlich hold.
Ich bin das tiefe Himmelsblau,
der schöne frische Morgentau.
Sucht mich und blickt im Dunkeln in die Ferne –
bei Nacht bin ich das Funkeln der Sterne.
Zündet für mich eintausend Kerzen an
und vergesst mich nie – keine Sekunde lang.
Steht nich an meinem Grab, die Augen rot.
Ich bin nicht dort, ich bin nicht tot.
(Penelope Smith)


Der Tod ist nichts,
ich bin ich, ihr seid ihr.
Das, was ich für euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den ihr mir immer gegeben habt,
sprecht mit mir, wie ihr es immer getan habt.
Gebraucht nicht eine andere Redensweise,
seid nicht feierlich oder traurig.
Lacht über das, worüber
wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht und denkt an mich,
sprecht meinen Namen aus,
ohne Spur eines Schattens.
Das Leben bedeutet das, was es immer war,
der Faden ist nicht durchgeschnitten.
Warum soll ich nicht mehr in euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg,
nur auf der anderen Seite des Weges.
(Henry Scott Holland)


Friede eurem Herz.
Lasst süß die Zeit des Abschieds sein,
lasst ihn Vollendung sein, nicht Tod.
Lasst Liebe zur Erinnerung werden
und Lieder aus dem Schmerz erblüh’n.
Lasst den Himmelsflug sein Ende finden
im Flügelfalten überm Nest.
Lasst eurer Hände letzte Zärtlichkeit
so sanft sein wie die Blüte einer Nacht.
Und saget eure letzten Worte jetzt
hinein ins Schweigen.
„Ich neige mich vor dir.“
(Tagore)

Gerne begleiten wir Sie mit auf den Friedhof und helfen Ihnen bei der Gestaltung. Wir können einen Text lesen, ein Gebet oder einen Segen sprechen oder einfach da sein.

Selbstverständlich vermitteln wir auch gerne einen Seelsorger Ihrer Kirche. Auch unsere eigenen freien Trauerrednerinnen und -redner stehen Ihnen zur Verfügung, um diesen wichtigen Schritt auf dem Weg des Abschieds mit Ihnen zu gehen und zu gestalten, in Form einer Ansprache oder eines Rituals.